WOZU EINE LITERATURWERKSTATT?
Geschichten zu lesen, zu hören oder gar selbst zu erzählen – das schult die Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen, ihre eigenen Ideen zu entwickeln.
Geschichten sind nicht einfach nur Geschichten. Sie reichen Erfahrungen weiter oder sind Verbündete. Sie verankern neue und alte Wörter in den jungen Köpfen, bieten Wissen an. Spenden Trost, wie ein Gedicht. Bringen zum Lachen und ins Nachdenken. Können eine Herausforderung sein.
Hingegen, – auf Google, TikTok, Instagram, Facebook u.dgl. werden Informationen kurz und knackig serviert. Es folgt auf eine Schaufel Leichtverdauliches wieder einer Schaufel Leichtverdauliches.
Die Literaturwissenschaftlerin und Professorin für kindliche Entwicklung Maryanne Wolf spricht davon, dass die intellektuell wenig anspruchsvolle Dauerberieselung dazu führt, dass junge Menschen nur noch glauben, etwas zu wissen. In Wahrheit fällt es ihnen jedoch schwer, eigene Schlüsse oder Vergleiche zu ziehen. (Maryanne Wolf: Schnelles Lesen, langsames Lesen. München, Penguin Verlag, 2019, 300 S.)
WIE FUNKTIONIERT DIE LITERATURWERKSTATT?
Ich bin Schreibpädagogin und am Lesen und Schreiben mit Kindern liegt mir viel. Ziel meiner Arbeit ist es, zuallererst ein Bedürfnis zu wecken, den Hunger auf Geschichten und auf ein Spiel mit Sprache. Deshalb kommen die Kids in den Literaturwerkstätten schnell ins TUN.
Das Literaturtage-Programm beinhaltet u.a.
- Die Verknüpfung von Geschichten und Bildern, – das Kopfkino wird aufs Papier gebracht.
- Bilder, Musikstücke oder Gegenstände, die zur Inspirationsquelle für eigene Geschichten werden.
- Das Verdrehen von Märchen, – vielleicht ist Rotkäppchens Wolf ein Vegetarier?
- Das gemeinschaftliche Produzieren abenteuerlicher Geschichten.
- Das Basteln mit Sprache (Geheimsprachen, Akrostichons usw.).
- Das Rappen und Erfinden von Gedichten.
- Ein neues Verhältnis zu Schriftstellern. Hans Christian Andersen war ein Raunzer, Goethe und Schiller gute Freunde und Astrid Lindgren erfand Pipi Langstrumpf für ihre Tochter Karin.
Rahmen für Schulklassen:
- Die Literaturtage werden 4 x als 2-stündige Einheiten angeboten.
- Bewährt hat sich ein „Literaturmonat“ (z.B. Literaturmonat Februar, vier Dienstage).
- Gearbeitet wird mit bis zu 20 Kindern.
DIE SCHREIBPÄDAGOGIN
Kommunikationswissenschaftliches Studium, anschließend viele Jahre in der Radiobranche als Moderatorin, Sprecherin und Ausbildnerin, – u.a. mitverantwortlich für die Aufbereitung kindgerechter Nachrichten für das Wiener Kinderradio. 2023 die Ausbildung zur Schreibpädagogin, Mitglied im Berufsverband Österreichischer Schreibpädagogen und Teil des kollektiv22. Vorliebe für lyrische Prosa und Kurzgeschichten. Mutter von drei Kindern.