In meiner Arbeit mit Kindern wird es so schön deutlich: Geschichten wollen erzählt werden, – die wollen nicht im Körper hängen bleiben, wenn sie sich schon einmal aufstellen und in der Brust und im Hals sich anstellen.
In der Literaturwerkstatt reicht ein kleiner Impuls, ein Impuls-chen quasi, – und die Geschichten kommen wie aus der Pistole geschossen. Jeder will seine Funken sprühen lassen. Die Kinder fragen sich selten: Ist meine Story gut genug? Bin ich gut genug? Was sagen die anderen? Und selbst wenn, – dann verlieren sie ihre Zweifel meist unterwegs. Ihre Ideen bahnen sich einen Weg ins Freie. Sehr, sehr unverblümt, sehr lustig oft. Auch nachdenklich.
Letzte Woche habe ich in den Schulklassen nach einer Geschichte zu obigem Bild gefragt, – dem Schlafzimmer von Van Gogh.
Hier einige der Stories, – kurz zusammengefasst:
In diesem Zimmer wohnt mein Meerschweinchen. Es setzt sich nur zum Haareschneiden auf einen dieser Sessel.
Hier wurde Julius Cesar ermordet. Das erkennt man an der Bettdecke.
In diesem Zimmer wohnt eine Taube namens Fred. Die Bilder an der Wand sagen ihr, wenn das Essen anbrennt.
In diesem Zimmer zieht sich der Krampus um, bevor er auf Tour geht.
Das ist eine Gefängniszelle. Der Gefangene malt gern und verschönert seine Zelle. Das Klo ist am Gang.
Wenn mein Tiger Fridolin wieder einmal unartig war, dann sperre ich ihn in diesem Zimmer ein.
Cool, oder? 😉